Newsletter 2013-02

tagesangebot

 vom 15. März 2013

Inhalt
1. Speisekarten sind mehr als eine Auflistung von Preisen
2. Quo Vadis Reisebüro?
3. Story: Die Samen
4. Umgang mit ausländischen Gästen: Niederländer und Schweizer

Achtung:
Dies ist ein Gratis-Insider-Brief für Kunden und Freunde der Firma Gastlichkeit & Co – Weiterbildungs- und Betriebsberatungsges.m.b.H. Dieser Letter ist gratis und erscheint unregelmäßig. Falls Sie irrtümlich auf der Mailliste stehen, es sich um ein Missverständnis handelt und Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, bitten wir Sie einfach ein leeres Mail an  office@gastlichkeit.at?subject=Bitte keine weiteren Newsletter zu schicken. DANKE

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1. Grundlagen für den (g)astronomischen Erfolg der Zukunft (Teil 8)

Speisekarten können und müssen mehr sein als die Auflistung von Preisen.

Angebot und Optik der Speise- und Getränkekarte zeigen deutlich die Ausrichtung des Unternehmens. Als Marketing-Instrument steuern die Karten den Absatz-Mix, gleichzeitig die Produktivität der Küche. Sprache und Optik der Speise- und Getränkekarte kommunizieren das Selbstverständnis des Anbieters. Nur wer die Schlüsselworte seiner Gäste kennt, kann Namen, Texte und Illustrationen gezielt verkaufsfördernd einsetzen.

Eine reine Auflistung von Speisen und Getränken animiert den Gast nicht zum Konsumieren. Eine bildhafte Sprache lässt im Kopf des Gastes Gast ein Bild entstehen, spricht also seine rechte, emotionale Gehirnhälfte an.

Beispiel: Prosecco mit Rhabarbermark € 5,- oder eben Als Aperitif empfehlen wir Ihnen heute ein Glas prickelnden Prosecco mit einem Schuss hausgemachten Rhabarbermark, Sehr erfrischend und wohlschmeckend.

Gehen Sie auf die Suche nach Ausdrücken, die Ihrer Meinung nach das Produkt am besten beschreiben. Wenn Sie deftige Hausmannskost servieren, dann wählen Sie ruhig auch deftige Ausdrücke (Beispiele: g´stand´n, würzig, guat, o´prasselt, aus Muatters Kuchl, nach Omas Rezept usw.).

Ist Ihr Angebot aber eher für Eilige, dann nehmen Sie doch Ausdrücke, die die Schnelligkeit unterstreichen (wie zum Beispiel: rasch, flink, kurz, schnell usw.).

Und für das gehobene Speiserestaurant empfehlen wir Eigenschaftswörter, die einem auf der Zunge zergehen – wie das sorgfältig und mit viel Mühe zubereitete Gericht.  (wie zum Beispiel: zart, verführerisch, süßlich, exotisch, träumen, leicht usw.)

Das Gericht „Geschwungenes von der Wachtel“ haben wir in einem Gourmet-Tempel entdeckt. Wenn die Gäste dies goutieren, ist es in Ordnung (sonst natürlich ein ziemlicher Schmarrn ;-) Achten Sie deshalb darauf, genau die Ausdrücke zu verwenden, die Ihre Zielgruppe ansprechen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann hören Sie einfach bewusst zu, welche Ausdrücke Ihre Gäste benutzen. Fragen Sie einfach, wie die Speise gemundet hat und notieren Sie später die Ausdrücke. Vielleicht schaffen Sie eine Möglichkeit, mit der der Gast seine Meinung kundtun kann. Am besten nicht mit Fragebogen oder Smileykarten, sondern im persönlichen Gespräch. Fragen Sie, indem Sie offene Fragen stellen. Bei geschlossenen fragen neigen wir Menschen dazu, immer die Antwort zu wählen, die für uns am einfachsten ist bzw. die geringste Verpflichtung bedeutet.

Verwenden Sie Bilder, um dem Gast Ihre Produkte schmackhaft zu machen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Eine schlechte Abbildung eines gefüllten Tellers – vielleicht auch noch ohne Dekoration – ist ein Schuss nach hinten! Wenn Sie zum Beispiel exotische Gerichte auf Ihrer Karte haben, dann können Sie vielleicht sogar ein Bild eines herrlich, weißen Traumstrandes der Karibik. Sie verkaufen dann kein schlichtes Essen mehr, sondern ein Urlaubsgefühl. Und dafür ist der Gast gerne bereit, mehr zu bezahlen.

Am Einfachsten lassen Sie Bilder entstehen, wenn Sie zu einem Hauptwort (z.B. Semmelknödel) ein beschreibendes Eigenschaftswort (z.B. flaumig) verwenden. Versuchen Sie es selbst: ein Glas Bier (welches Bild haben Sie jetzt?) oder „ein frisch gezapftes Glas Bier“ (Seiht das Bild jetzt nicht exakter und besser aus?)

 

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Wirksames Rezeptionsmanagement

Begeistern Sie Ihre Gäste gleich vom ersten Moment an

Melden Sie sich rasch an. Die 12 Plätze werden nach der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.Kurt Steindl, MBA

17.-19. Juni 2013, Hoteldorf Grüner Baum, Bad Gastein

Um die Details zu erfahren, klicken Sie bitte einfach auf den Titel der Veranstaltung.

 

2. Quo Vadis Reisebüro?

Unsere Kinder freuen sich schon sehr. Wir wollen nach Paris und Disneyland besuchen. Also machten wir uns auf und gingen in ein Reisebüro, um alles unter einem Dach und Fach zu haben. Wir brachten unsere Wünsche für die Flugzeiten vor, welche Kategorie das Hotel haben sollte, fixierten die Reisetage und … staunten. Die Dame hinter dem Schreibtisch erklärte uns allen Ernstes, wenn sie jetzt anfragen soll, ob es möglich ist, dass wir im Zimmer unseres gewünschten Hotels ein zusätzliches Bett für das zweite Kind haben können, dann ist das gleichbedeutend mit einer fixen Buchung der Reise. Natürlich konnten wir das Gehörte nicht glauben und vergewisserten uns nichts falsch verstanden zu haben. „Doch. Das ist so!“, erklärte die Mitarbeiterin des Reisebüros . „Wenn ich im gewünschten Hotel nachfrage, ob ein zusätzliches Bett möglich ist, dann müssen Sie die Reise fix buchen.“

Sie können sich unser Erstaunen vielleicht vorstellen. Aber der Einwand, dass wir zuerst die genauen Preise wissen und nähere Informationen zum Hotel haben wollen, wurden mit dem Argument „Das geht nicht!“ weggeschoben. Es entwickelte sich daraus ein aberwitziges Gespräch, in dem wir uns wirklich bemühten ruhig zu bleiben und an das Verständnis der Mitarbeiterin appellierten. Leider umsonst. Ziemlich irritiert haben wir schließlich das Reisebüro verlassen. In der Folge sind wir dann vor dem Computer gesessen und haben uns selbst die Flugzeiten und ein passendes Hotel gesucht und schließlich gebucht. Alles ohne Reisebüro. Dort hätten wir ja eigentlich eine Beratung erwartet. Ohne Beratung hat man es ja auch im Internet selbst erledigen.

Für uns erhebt sich natürlich die Frage, was dahinter steckt. Von einer Branche, der man bereits den Niedergang voraussagte, weil das Internet die Reisebüros überflüssig macht, würde man sich doch etwas mehr Kundenorientierung erwarten. Glaubt man dort tatsächlich, dass irgendjemand bucht, ohne den endgültigen Preis oder nähere Details zu haben? So wird es diese Branche schwer haben, zu überleben.

Apropos Kundenorientierung: Da haben wir im Internet auch noch eine interessante Erfahrung gemacht. Bei manchen Hotelportalen ist es übrigens nicht möglich, eine Zimmersuche für zwei Erwachsene und zwei Kinder einzugeben. Da hat man wohl nur Familien mit einem Kind als Zielgruppe. Ist doch auch interessant, oder?

Wir haben schließlich ein Zimmer gefunden, in dem wir alle vier unterkommen und freuen uns schon darauf Mickey und Donald die Hände zu schütteln. Nein, nicht nur die Kinder. Wir auch.

 

3. Story: Die Samen

Es steckten einmal zwei Samen nebeneinander im Boden.

Der erste Samen sprach: „Ich will wachsen! Ich will meine Wurzeln tief in die Erde senden und ich will als kleines Pflänzchen die Erdkruste durchbrechen, um dann kräftig zu wachsen. Ich will meine Blätter entfalten und mit ihnen die Ankunft des Frühlings feiern. Ich will die Sonne spüren, mich von Wind hin- und herwehen lassen und den Morgentau auf mir spüren. Ich will wachsen!“

Und so wuchs der Samen zu einer kräftigen Pflanze.

Der zweite Samen sprach: „Ich fürchte mich. Wenn ich meine Wurzeln in den Boden sende, weiß ich nicht, was mich dort in der Tiefe erwartet. Ich befürchte, dass es mir wehtut oder dass mein Stamm Schaden nehmen könnte, wenn ich versuche, die Erdkruste zu durchbrechen. Ich weiß auch nicht, was dort oben über der Erde auf mich lauert. Es kann so viel geschehen, wenn ich wachse. Nein, ich bleibe lieber hier in Sicherheit und warte, bis es sicherer ist.“

Und so verblieb der Samen in der Erde und wartete. Eines Morgens kam eine Henne vorbei. Sie scharrte mit ihren scharfen Krallen nach etwas Essbaren im Boden. Nach einer Weile fand sie den wartenden Samen im Boden und fraß ihn auf.

Quelle: Geschichtensammlung von Rainer Lenzenweger, Akademischer Trainer

 

4. Internationale Gäste

Im Umgang mit ausländische Gästen sollten wir grundlegende Kenntnisse über deren Sitten und Gebräuche haben.

Niederländer

  • zeichnen sich eher durch Ungezwungenheit und Toleranz aus. Sie verleihen Ihrer Meinung meist offen Ausdruck.
  • Ehrlichkeit ist sehr wichtig. Dabei überschreiten Sie mitunter auch die Grenzen der Höflichkeit.
  • Im Gegensatz dazu, wird auf Kritik meist empfindlich reagiert. Holländer neigen oftmals dazu, sich automatisch im Recht zu fühlen.
  • Ein ausgeprägter Sinn für Humor wird den Holländern nachgesagt.

Schweizer

  • „Wiener Schmäh“ kommt bei Schweizern gar nicht gut an.
  • Understatement ist eine Tugend bei den Eidgenossen. Reichtum wird nicht ostentativ zur Schau gestellt.
  • Schweizer kommen bei Gesprächen relativ rasch auf den Punkt. Sie schätzen kein unnötiges Palaver.
  • Schweizer brauchen meist etwas Zeit um aufzutauen. Wenn Sie aber Vertrauen gefasst haben, werden Sie freundschaftlich und umgänglich.

 

G a s t freundliche Grüße aus Leonding

Gastlichkeit & Co –
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