Newsletter 129

 

Trinkgeld

Neues aus der Welt der Dienstleistung

vom 27. März 2014

Inhalt

1. WERTvolle Entscheidung
2. Videoblog: Word-Rap mit Kurt Steindl über Sinn & Werte
3. Story: Beim Arzt
4. Ich will wollen und nicht müssen

 

1. WERTvolle Entscheidung

Uli Hoeneß wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Wegen Steuerhinterziehung von annähernd 30 Millionen Euro. Spekulationen an der Börse haben ihn gierig gemacht und er wurde zum Zocker, so sein Eingeständnis.

Das alleine wäre schon verwerflich, schließlich ist Börse nicht wirklich WERTvoll, sondern vielmehr das Gegenteil. Hier wird der Wert des Geldes über Ethik und Moral gestellt. Der Fehler (oder eben die Dummheit) des Anderen ist mein Vorteil, das ist die Grundthese von Börse. Es gilt also, schlauer zu sein, als andere. Besser vorauszusagen, wie sich die Kurse entwickeln. Ziel von Börse ist es, lediglich Geld zu machen. Wie, fragt meist keiner. Dass dies zu Kursmanipulationen (siehe Telekom Austria) und Wetten auf fallende Kurse führt, hat uns die nähere Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. Dass allerdings die Medien so umfangreich von der Börse berichten, zeigt, dass sich unsere Gesellschaft offenbar zuwenig Gedanken macht, wohin das führt. Der Wert des Geldes hat nichts mit den WERTen zu tun, nach denen wir gerne leben würden.

„Wo war meine Leistung?“, lautete ein berühmter Spruch eines ehemaligen österreichischen Politikers, der seinen Freund (damals übrigens Finanzminister von Österreich) anrief und eine Erklärung für die ihm überwiesenen Gelder suchte. Was ist die tatsächliche Leistung von Finanzhaien, die an der Börse spekulieren? Welchen Nutzen bringen sie in die Welt? Was produzieren Sie? Welchen WERT verfolgen Sie? Leider viel zu oft nur die Profitmaximierung – in die eigene Geldtasche. Dass dies für ein gedeihliches Miteinander nicht geeignet ist, versteht sich von selbst.

Uli Hoeneß hat also spekuliert und gewettet – und dabei vorsorglich gleich ein Konto eröffnet, mit dem er seine Gewinne nicht versteuert. Das ist in der heutigen Zeit kaum erwähnenswert, weil es offenbar gelebter Alltag ist. Allzuoft sind die Zeitungen voll von derartigen Vorfällen. Erwähnenswert ist aber die Tatsache, dass Herr Hoeneß die Strafe annahm und auf Revision verzichtete. Das entspräche – so sein Wortlaut – seinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung.

Wow. Damit hat wohl keiner gerechnet. Dass eine Person des öffentlichen Lebens tatsächlich zu ihren Verfehlungen steht, ist ja nicht zu erwarten. Wenn, dann meist nur, weil alles Leugnen sinnlos ist und die Beweislage erdrückend. Da werden vielmehr fadenscheinige Ausreden bemüht und Medien und Öffentlichkeit für dumm verkauft. „Ich dachte es sei ein Geheimdienst hinter mir her und dem wollte ich auf den Grund gehen“, war zum Beispiel die präpotente Verteidigung eines EU-Politikers, der schließlich wegen Bestechlichkeit ebenfalls zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die Videos sprachen eben eine deutliche Sprache.

Uli Hoeneß bekennt sich also zu seiner Schuld und nimmt die Strafe an. Respekt! Ohne ihn damit aus der Schuld nehmen zu wollen, hat er sich damit Hochachtung verdient. Schließlich wäre ja genug Geld vorhanden, um mit seinen Anwälten alle Instanzen durchzugehen, um zumindest einen langen Aufschub des Arrestes zu erreichen. Da zeigt dieser Mann tatsächlich Haltung und Größe. Das hätte ich dem Bayernmanager nicht zugetraut und bin ehrlich beeindruckt. Herr Hoeneß, Ihre Entscheidung ist WERTvoll. Da sollten sich viele Manager und Politiker eine Scheibe davon abschneiden.

 

2. Video-Blog

Word-Rap

 

 

Durchbruch-Seminar mit Kurt Steindl

14. -16. Mai 2014
Hoteldorf Grüner Baum, Bad Gastein, Österreich

Die Sinnstifter AG – Leben und Arbeit Sinn geben

Die Dringlichkeit des Alltages nimmt uns vollends in Anspruch. Es bleibt kaum Zeit inne zu halten, durchzuatmen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge des eigenen Lebens zu konzentrieren. Ja, wir vergessen sogar darauf, was wir wirklich wollen. Erst wenn wir alt sind, besinnen wir uns auf die vertanen Chancen und bedauern, was wir aus unserem Leben (nicht) gemacht haben.

  • Haben Sie das Gefühl, dass in Ihrem Leben noch etwas wartet, wissen aber nicht was es ist?
  • Besteht Ihre Tätigkeit immer häufiger darin, dass Sie Krisenmanagement betreiben und kaum Zeit für Ihr wirkliches Leben finden?
  • Sehnen Sie sich nach einem glücklicheren, kraftvolleren und SINNerfüllteren Leben?

Wenn Sie nur eine dieser drei Fragen mit “Ja” beantworten, dann sind Sie in diesem Intensiv-Seminar genau richtig. Wir Mensch streben generell nach einen SINNvollen Leben. Leider hat uns niemand gezeigt, wie man seinen persönlichen Lebens-Sinn findet und Werte verwirklicht. In diesem Seminar erkennen Sie, worum es Ihnen im Leben wirklich geht. Woher Sie Ihre Kraft beziehen und wie Sie Ihren Alltag SINNvoller gestalten.

Begeisterte Teilnehmerstimmen:

“Dieses Seminar war für mich etwas ganz ganz Besonderes.  Es hat mein Leben beruflich sowie auch privat verändert, ich sehe die Dinge jetzt etwas anders und bin auf dem Weg in jeder meiner Tätigkeiten den Sinn zu sehen und zu spüren. Ich werde dieses Seminar nie vergessen. DANKE.”
Susanne Eder, Hotel Auersperg, Salzburg

“Dieses Seminar hat mich extrem begeistert. Es hat mein Leben sinnvoll verändert.”
Franz Brandl, Unternehmer, Linz

Durchbrechen Sie die Begrenzungen Ihres Daseins. Gehen Sie den Weg eines wahren Meisters und begeben Sie sich auf den Weg für ein erfülltes Dasein.

Wenn wir alt sind, wollen wir ja gute Geschichten über unser Leben erzählen können ;-)

Lesen Sie hier die Details

 

3. Story: Beim Arzt

Im Sprechzimmer des Arztes saßen dicht gedrängt Menschen und warteten. Ein älterer Herr stand nach einer Weile auf und ging zur Sprechstundenhilfe.

„Entschuldigung.“ sagte er freundlich. „Ich hatte einen Termin um 10.00 Uhr. Jetzt ist es fast 11.00 Uhr. Ich möchte nicht länger warten. Bitte geben Sie mir einen neuen Termin.“

Im Sprechzimmer wurde getuschelt. Eine Frau sagte zu einer anderen: „Der ist doch bestimmt schon 80 – was kann der wohl so Dringendes vorhaben, dass er nicht warten kann?“

Der Mann hörte die Bemerkung und drehte sich um. Er verbeugte sich vor der Dame und sagte: „Ich bin siebenundachtzig Jahre alt. Und genau deswegen kann ich es mir nicht leisten, auch nur eine Minute der kostbaren Zeit zu vergeuden, die mir noch bleibt.“

Quelle: Geschichtensammlung von Rainer Lenzenweger, Akademischer Trainer

 

4. Ich will wollen und nicht müssen

Gerade im Berufsleben sind wir ja immer wieder mit konkreten Zielsetzungen konfrontiert. Budgetziele, Umsatzziele und Qualitätsziele sollen erreicht werden. Management by objectives lautet dann der Auftrag. Allerdings funktioniert der Mensch ganz anders. Er lässt sich nicht (nur) von logischen Zielen leiten.

Wenn eine Person mit dem Verstand ein Ziel bearbeitet, wird dieses Ziel zunächst unabhängig davon gebildet, wie die „gefühlte“ Bewertung dieses Zieles aussieht. Das Unbewusste wiederum kennt so etwas wie spezifische, konkrete Ziele gar nicht. Die Zielvariante, die aus dem Unbewussten kommt, ist eher ein allgemeiner „Zielkorridor“.

Ob ein allgemeines Ziel vom Unbewussten als erstrebenswert eingestuft wird oder nicht, wird nicht anhand von logischen Argumenten überprüft, wie beim Verstand, sondern mittels  „somatischer Marker“. Somatische Marker ist als eine diffuse Gemüts-Anmutung im Sinne einer dualen Bewertung zu verstehen: plus oder minus, gut oder schlecht, aufsuchen oder vermeiden. Im Volksmund heißt dieses Bewertungssignal auch „Bauchgefühl“.

Wenn Menschen ihre somatischen Marker wahrnehmen und feststellen, dass zwischen ihrem bewusst mit dem Verstand gefassten Ziel und der Gefühlsbewertung des Unbewussten eine Diskrepanz besteht, befinden sie sich in einem Zustand der inneren Zerrissenheit und des Unbehagens.

Wer nicht gelernt hat, wie die Diskrepanzen zwischen den beiden Systemen synchronisiert und bearbeitet werden können, hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: entweder verlässt man das bewusst gefasste Ziel und gibt den negativen Bewertungen des Unbewussten nach, riskiert aber dann, etwas nicht zu tun, was der Verstand als „vernünftig“ oder „unumgänglich“ eingestuft hat. Oder man übergeht die negative Bewertung des Unbewussten, indem man sich zu der Ausführung des vom Verstand gefassten Zieles zwingt. Diese Variante ist brauchbar, wenn es sich um eine kurze Intervention wie einen Zahnarztbesuch handelt. Wer jedoch versucht, ein berufliches oder privates Ziel über längere Zeit gegen den Widerstand des Unbewussten umzusetzen, wird entweder scheitern oder mit einem dauerhaften Gefühl der Selbstentfremdung und des Missbehagens dafür bezahlen, das bis zum Burnout oder zur Depression führen kann.

Ich bin seit vielen Jahren Unternehmer. Ziele? Naja, vielleicht ein paar kleine. So wichtig sind sie aber nicht für mich, schon gar nicht Zahlenziele. Ich spüre mehr, was ich will, was mir gut tut. Gut, ab und an, nehme ich mir auch etwas vor, das ich besser bleiben lassen hätte sollen. Dann spüre ich wieder genauer hin und schreite weiter meinen Weg. Budget? Umsatz? Mag ja sein, dass dies wichtige Dinge sind. Für mich aber nicht.

Ich will wollen und nicht müssen. Das ist übrigens der Arbeitstitel meines Buches, an dem ich gerade schreibe.

 

G a s t freundliche Grüße aus Leonding

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